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Montag, November 25, 2024

BAUMA: Auch Bocholter Unternehmen stehen vor Kraftakt

Bocholt/München. Krisenzeiten in der Baubranche. Wie mag sich das auf die größte Baumaschinenmesse der Welt auswirken? Ludger Dieckhues, Chef von Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing in Bocholt, machte sich jetzt sein eigenes Bild von der BAUMA 2022. Noch bis zum 30. Oktober 2022 stellen hier mehr als 3.000 Aussteller aus. Darunter auch Bocholter Unternehmen.

Die BAUMA ist die Weltleitmesse für Baumaschinen, Baustoffmaschinen, Bergbaumaschinen, Baufahrzeuge und Baugeräte, die alle drei Jahre in München stattfindet. Trotz Krise: 2022 sind hier mehr als 3.100 Aussteller aus gut 60 Ländern auf ca. 614.000 Quadratmetern vertreten.

Trotz Krise Besucherandrang

Eröffnet wurde sie am Montag vom Bundesminister für Digitales und Verkehr, Dr. Volker Wissing und dem Bayrischen Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder am 24. Oktober 2022. Der Besucherandrang von Fachbesuchern aber auch von Akteuren aus der Baubranche und vielen weiteren Interessierten stellte alle Vorjahre in den Schatten.

Kraftakt für Unternehmen

Nicht nur die Energiekrise, die Stromkrise und eine Inflation in nie gekannter Höhe stellen auch die Bau- und Baumaschinenbranche vor neue Herausforderungen, sondern es sind auch und insbesondere die Kostensteigerungen im Einkauf, die Personalsituation und die Vorgaben für Transport- und Sonderfahrgenehmigungen. Diese sind für die betroffenen Unternehmen ein besonderer Kraftakt. Die Bürokratie bei Genehmigungsverfahren dauert zu lange, so dass Windkraftwerke, Strommasten oder Brückenteile nur mit einer enormen zeitlichen Verzögerung transportiert und montiert werden können, wodurch sich wiederum Bauvorhaben deutlich verzögern.

Unsicherheit zur kommenden Auftragslage

Darüber klagt aktuell die Kran- und Schwertransportbranche und bringt zudem die Unsicherheit bzgl. kommender Aufträge wegen der schwierigen weltpolitischen und konjunkturellen Lage ins Spiel. Ludger Dieckhues machte sich als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung sein eigenes Bild und besichtigte die Stände großer internationaler Baumaschinenherstellern. Er informierte sich über die Trends und die Lage angesichts der aktuelleninternationalen und nationalen Entwicklungen. Darüber hinaus besuchte er Bocholter Unternehmer, die auf den Ständen in München präsent sind.

Bönemann stellt sich auf reduzierte Nachfrage ein

Die Firma Bönemann Mietkrane GmbH aus Bocholt ist auf dem Manitowoc-Stand aktiv, denn Hendrik Bönemann als Geschäftsführer handelt mit bzw. vermietet Potain-Baustellenkrane. Potain gehört zur Manitowoc-Gruppe. Hendrik Bönemann äußerte sich zur gegenwärtigen Situation: „Aktuell ist die Auslastung noch gut, die ersten Geräte sind bereits bis in das Jahr 2023 vermietet und auch neue Anfragen bzw. Aufträge kommen. Wir rechnen mit einem Rückgang der Bautätigkeit und damit auch einer reduzierten Nachfrage nach unseren Mietgeräten. Darauf müssen wir uns einstellen.“

Schares: Auflagen in NRW stellen Projekte in Frage

Auch das Bocholter Unternehmen Autokrane Schares stellt vor Ort aus. Inhaber Christoph Schares nutzt die BAUMA, um mit befreundeten Unternehmen und Kunden in Kontakt zu sein. Auch diskutierte er mit Experten und erfuhr Neues über die aktuellen Entwicklungen. Auch für ihn standen die Rahmenthemen besonders im Vordergrund: „Neben den unsicheren Zukunftsaussichten beschäftigen uns aktuell die restriktiven Regelungen für Kran- und Schwertransporte sowie bei Genehmigungen in der Windkraft,“ so Schares. „Die Kosten für begleitete Transporte, die Personalprobleme und die Auflagen auch in NRW werden manches Kran- oder Schwertransportprojekt in Frage stellen – das kann nicht gewollt sein z.B. bei notwendigen Brückenbauarbeiten oder dem Ausbau der Windkraft.“

Dieckhues: Messebesuch auch zur Bestandskundenpflege

Mit dem Messebesuch unterstreicht die Wirtschaftsförderung Bocholt einmal mehr ihren Anspruch, aktiv auf die heimischen Unternehmen zuzugehen und so eine kontinuierliche Bestandskundenpflege zu betreiben. „Uns sind die Bocholter Unternehmen wichtig, dafür nehme ich gerne den Weg nach München auf mich. Es ist eine hochinteressante Messe auch für mich persönlich, die zudem einen wichtigen Einblick in die Baubranche gestattet“, stellt Ludger Dieckhues fest.

BAUMA 2025 wird’s zeigen…

in drei Jahren findet die nächste Baumaschinenmesse statt, also 2025. Dieckhues: „Bis dahin wird sich zeigen, inwieweit die Branche mit den momentan schwierigen Rahmenbedingungen zurecht gekommen ist und welche Veränderungen sich bis dahin ergeben werden.“

Eindrücke von der BAUMA am Stand der Firma Manitowoc/Potain. ©Stadtmarketing/Wirtschaftsförderung Bocholt
Gabi Frentzen
Gabi Frentzen
Gabi Frentzen alias Bocholter Reporterin

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