Bei TuB Bocholt gibt es jetzt eine neue Abteilung: Ringen. Der im afghanischen Kabul geborene Mohammad Amin leitet die Gruppe.
Jeden Samstag und Sonntag ist diese neue Disziplin nun im Angebot. Jeder ist willkommen.
Bocholt. Nach Gesprächen des Integrationsbeauftragten Bruno Wansing mit dem afghanischen Kulturverein waren die Kontakte über verschiedene Stellen schnell geknüpft. Jetzt kann jeden Samstag von 10 bis 12.30 Uhr und Sonntag von 11.30 bis 14 Uhr trainiert werden und zwar in der Halle I im Sportzentrum bei TuB. „Wir haben im Vorfeld schon Kontakt zu Mohammad Amin gehabt und das im Vorstand geprüft“, berichtet Tobias Overkamp, Geschäftsführer von TuB Bocholt. „Wir sind als Verein offen in der Ausrichtung und mussten dann erst mal schauen, was alles so fürs Ringen benötigt wird“.
Insgesamt habe es wohl ein dreiviertel Jahr gedauert. „Das hat aber vorwiegend an den Lieferengpässen fürs Material gelegen“, so Overkamp weiter.
Beim Pressetermin im Juni 2022 brachte Waldemar Zaleski vom Kreis-Sport-Bund (KSB) gleich auch noch eine mit einer Fördersumme von bis zu 5.000 Euro jährlich über fünf Jahre versehen Auszeichnung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) mit. TuB Bocholt ist jetzt Stützpunktverein im Rahmen des Projekts „Integration durch Sport“. „Die Stützpunktvereine bilden das Herzstück des Programms“, sagt Waldemar Zaleski, „ich freue mich daher sehr, dass TuB Bocholt, der im Kreisgebiet größte Sportverein, sich in besonderem Maße für die Integrationsarbeit engagieren will. Die heutige Zertifizierung hat für uns und für den Vereinssport kreisweit daher eine besondere Bedeutung“
Mitglied des Ringernationalkaders
Der 32-jährige Mohammad Amin war in seiner Heimat Afghanistan nicht nur Mitglied des Ringernationalkaders (84 kg) sondern gleichzeitig auch des Volleyball- und Taekwondo-Nationalkaders. Seinen größten Erfolg feierte er 2019 in Lyon als er bei einem Turnier von 29 Ländern die Goldmedaille holte. Amid hat „International Management“ studiert und arbeitet in Bocholt.
Kurz- bis mittelfristig möchte er seine Athleten nach der Meldung beim Deutschen Ringerbund erst einmal bei Turnieren antreten lassen und dann – wenn sie soweit sind – auch in der Liga an den Start gehen. „Ich möchte alle meine Athleten in den Wettkampf bringen“, sagt Amin. Mit dem Ringen können Kinder ab sechs Jahren anfangen. Eine Altersgrenze nach oben hin gibt es nicht.
Gekämpft wird sowohl in griechisch-römisch und im Freistil. „Wichtig ist, dass die Kinder erst einmal lernen, den Körper zu beherrschen, dann kommen wir zur Technik im Bereich des Oberkörpers und zum Schluss geht es dann beim Freistil um den ganzen Körper“, sagt Mohamad Amin.