Bocholt. Puppengeld ist es nicht, das Bocholter Schüler erwirtschaftet haben. Es ist echtes Geld. Dieses aber haben sie sich über das Gestalten ausgedienter Schaufensterpuppen erarbeitet. 18 Schulen hatten sich an der Kunstaktion der Etage3 in Bocholt beteiligt. In einer Versteigerung brachten die Kunstwerke 1.700 Euro. Zwei Gewinnerschulen teilten sich die Summe. Das Geld aber sollte nicht in der Klassenkasse bleiben. Als Spende bleibt es vor Ort und geht zugleich in die Welt.
Unter dem Motto „Bocholt ist bunt“ waren 18 Schulen beteiligt am Etage-3-Projekt im Rahmen von 800 Jahre Stadt Bocholt (wir berichteten). Für alle Puppen, die die Schüler gestaltet haben, gab es einen Bieter. Zwei Sieger wurden gekürt, die Josefschule als Grundschule und das Berufskolleg Bocholt-West als weiterführende Schule. Es war klar, dass das Geld nicht in deren Klassenkasse bleiben sollte. Die Schüler wollten das kreativ erwirtschaftete Geld spenden.
850 Euro für die Begegnungsstätte
Am Dienstag, 8. November 2022, fand in der Stadtsparkasse am Neutorplatz die Scheckübergabe statt. Für die „Bocholter Buche“ hatte es im Vorfeld ordentlich Gebote gegeben. Entsprechend durfte die Josefschule die Spende von 850 Euro weitergeben an eine Einrichtung oder Initiative ihrer Wahl. Für viele Kinder ist die St. Josef Begegnungsstätte ein ganz besonderer Ort. Dort trifft man sich. Dort gibt es Bezugspersonen, Sozialkontakte, Stabilität. Die Begegnungsstätte ist nicht nur Treffpunkt, wenn es um das Erledigen von Hausaufgaben geht. Und genau dahin ging jetzt auch der Scheck. Freude und Stolz bei den Kunstlehrerinnen Norina Wiese und Edith Bieber. Ihnen hat das Projekt, wie sie sagen, genauso viel Spaß bereitet wie den Schülern.
Scheck Nr. 2 für wwf-Projekt Regenwald
Ebenfalls 850 Euro durfte das Berufskolleg-West für einen guten Zweck weitergeben. Rund 55 Schüler waren beteiligt. Ein Teil war auch Dienstag bei der Scheckübergabe dabei. Darüber hinaus ließen es sich Schulleiter Horst te Wilde und Lehrerin Nadja Barth nicht nehmen, ebenfalls vor Ort zu sein. Letztere berichtete, dass das Projekt auf einer zweitägigen Klassenfahrt in die Jugendherberge im Landschaftspark Duisburg-Nord umgesetzt worden sei. „Das war gelebtes Teambuilding“, so Barth. „Es sind tatsächlich neue Freundschaften entstanden.“ Die Schüler haben sich entschieden, den Spendenbetrag an den wwf zu spenden. Ihnen liegt der Regenwald im Amazonas am Herzen.
„Einsatz hat sich voll und ganz gelohnt“
„Es hat nicht nur wahnsinnig Spaß gemacht“, so die Initiatoren der Etage-3, Claudia Hilbertz und Lukas Bauhaus. „Das Projekt hat auch gezeigt, was sich gemeinsam alles schaffen lässt. Eine Spende bleibt vor Ort, eine geht in die Welt – wir finden das wunderbar. Es freut uns riesig. Und wenn dann auch noch Freundschaften neu entstanden sind, dann hat sich der Einsatz doch doppelt gelohnt.“