Bocholt. Am 1. Juni 2023, findet in der Gesamtschule Bocholt die Sitzung des Jugendhilfeausschusses statt. Die Grünen bringen sich ein mit der Beantragung einer Machbarkeitsstudie zur Nachrüstung für die Barrierefreiheit der bestehenden Bocholter Spielplätze.
Aufwand und Kosten
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN beantragen, die Beauftragung einer Machbarkeitsstudie, in der Aufwand und Kosten für die Umgestaltung bzw. Neugestaltung nicht barrierefreier Spielplätze zu barrierefreien und ebenso für die auf ausgesuchten Spielplätzen aufzustellenden Spielgeräte für Kinder mit Handicap berechnet werden.
Inklusion im Freizeitbereich
Auf diese Weise, heißt es im Antrag, soll der Gedanke der Inklusion auch im Freizeitbereich von Kindern mit und ohne Handicap zum Tragen kommen. Begründung: Körperlich- und sinnesbehinderte Kinder sowie Kinder mit einer Lernschwäche haben laut UN-Behindertenrechtskonvention (BRK) seit 2009 auch in Bezug auf die Freizeitgestaltung ein Recht auf Gleichbehandlung (Inklusion).
Anspruch berücksichtigen
„Dennoch wird der Anspruch auf integrative/inklusive Spielplätze für Kinder und Jugendliche mit Handicap bei der Spielflächenplanung oftmals nicht genügend oder gar nicht berücksichtigt“, so Bärbel Trauthig von den Bocholter Grünen. Es sei aber besonders hervorzuheben, dass die Stadt Bocholt bei neu geplanten Spielplätzen auf Barrierefreiheit achte. So hätten Menschen mit Handicap die Möglichkeit, problemlos auf den Spielplatz zu gelangen.
Ungezwungenen Kontakt ermöglichen
Trautig: „Leider sind die Spielgeräte für viele Kinder mit Einschränkungen nicht eigenständig zu nutzen. So können Kinder mit einer Körperbehinderung nicht aktiv mitmachen. Barrierefreie Spielgeräte wie Rollstuhlfahrerkarussell, -wippe oder -schaukel könnten hier Abhilfe schaffen. So könnte nicht nur für Kinder mit Handicap eine neue Freizeitbeschäftigung geschaffen werden, sondern auch ein ungezwungener Kontakt zwischen Kindern mit und ohne Einschränkung wäre möglich. Auf spielerische Art würde hier eine Integration erfolgen und vielleicht bestehende Hürden oder Vorurteile kindgerecht abgebaut.“
Mehrere Spielplätze nachrüsten
Bei der Kinderkonferenz in der Bischof- Ketteler- Schule (Förderschule für geistige Entwicklung), bei der die Eltern der Kinder befragt wurden, sei der Wunsch aufgekommen, alle Spielplätze in Bocholt barrierefrei zu gestalten. Ebenso bestehe, so die Grünen, der Wunsch, einige Spielplätze mit Spielgeräten für Kinder mit Handicap nachzurüsten. „Dabei wurde besonders betont, dass nicht nur ein Spielplatz ausreiche, weil dieser dann wieder nur dort von Kindern mit Einschränkungen genutzt werden könnte“, erklärt das Jugendhilfeausschuss-Mitglied „Es sollten mehrere vorhandene Spielplätze nachgerüstet oder bei der Planung neuer gleich die Anschaffung dieser Geräte mit eingeplant werden.