Verbrennerherz, was willst Du mehr? Im Check: Vollhybrid Honda HR-V – Testerin Gabi Frentzen machte eine Probefahrt im Erlkönig-Kleid
In Zeiten, in denen E-Fahrzeuge gefragt sind, kommt Honda daher und präsentiert den neu gestylten HR-V als Vollhybrid. Macht das Sinn oder ist das schlichtweg Unsinn? Wir haben den Japaner für euch mal ausgeführt und haben tatsächlich eine Antwort auf unsere Frage bekommen. Eines vorweg: Ein nicht nachvollziehbares Antriebskonzept geht tatsächlich auf.
Dazu muss man wissen: Der Honda HR-V e:HEV verfügt über einen 1,5 Liter großen Vierzylinder-Turbobenziner und zwei kompakte Elektromotoren, einer Lithium-Ionen-Batterie und einen Direktantrieb. Irgendwie clever: Der Benziner treibt in den meisten Situationen nicht die Räder an, sondern ist Generator für einen der Elektromotoren, der wiederum den erzeugten Strom an die für den Antrieb sorgende E-Maschine leitet. Der Honda HR-V fährt damit hauptsächlich elektrisch. Ja, Freunde, da kann man nur sagen: Verbrennerherz, was willst du mehr?
Das Hybrid-System kennt man ja schon vom Jazz bekannt, im HR-V steckt aber deutlich mehr Kraft: 96 kW/131 PS und ein maximales Drehmoment von 253 Nm bei 4.500 Touren, 170 km/h Spitze. Bäm!
Fahrt im Erlkönig-Kleid
Eines vorweg, den Plug-In im Erlkönig-Kleid fahren zu dürfen, bereitete schon eine gewisse Freude. Schließlich fährt man nur selten in einem solch ausgefallenen Blechkleidchen durch die Gegend. Aber was nutzt das schönste Kleid, wenn der Fahrspaß nicht stimmt. Also rein ins Auto, Start, Automatikgetriebe auf D und ab die Post.
Okay, der Honda HR-V sieht zwar sportlich aus, ein echter Sportler aber ist er nicht. Nun befinden wir uns im Zeitalter des Energiesparens. Wer günstig fahren möchte, der muss besonnen fahren. Und genauso mag es der HR-V. Dann kommt Wohlfühlatmosphäre auf. Man gleitet über den Asphalt, liegt prima in der Kurve, Cruisen ist angesagt.
Das 4,34 Meter lange und 1,56 Meter breite SUV ist gut und hochwertig, ja, irgendwie sogar seriös ausgestattet. Es bietet Übersicht, verfügt über ein wirklich gutes Platzangebot, hat an Assistenzmodulen alles an Bord, was nötig ist und kann auch mit Stauraum punkten: 320 bis 1.300 Liter Fassungsvermögen im Heck.
Aber wo hat sich denn das Ladekabel versteckt? Die Suche ist vergeblich, denn das selbstladende Hybrid-System kommt ohne aus. Das Antriebssystem geht auf. Und, ja, Design ist immer auch Geschmacksache, aber insgesamt steht der Honda HR-V doch chic da mit seinem markanten Kühlergrill, den flach-scharfen LED-Scheinwerfern und der coupénahen tiefen Dachlinie, die ihm nach hinten einen Rutscher verleiht, den die hervorstechenden LED-Rückleuchten locker wieder auffangen.
Unser Fazit: Ein außergewöhnlicher Typ und zugleich absolut verlässlicher Alltagsbegleiter. Ohne Schnickschnack, ohne Blingbling, nicht das Super-Auto, nein, das sicherlich nicht. Aber stylisch, funktional, effizient. Als Vollhybrid bleibt einem das Laden an der Steckdose erspart. Und mit 5,4 l / 100 km laut Normtest ist der SUV im Coupéstyle noch dazu verdammt sparsam. Probefahren!
Eure Gabi Frentzen