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Donnerstag, November 21, 2024
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VW Käfer 1303: Uli Buyting und sein mobiler Leckerbissen

Bocholt. In diesem Sommer kamen stolze Oldtimerbesitzer mehr denn je auf ihre Kosten. Das Jahr 2022 hat uns eine Rekordzahl an Sonnenstunden beschert. Überall unterwegs auf den Straßen begegnete uns ein Stück mobiler Zeitgeschichte. Wer dann mit seinem alten Auto „oben ohne“ unterwegs sein durfte, der hatte doppelt Spaß. Einziger Wehrmutstropfen: die Spritpreise. Doch die können echte Autoliebhaber wie Uli Buyting nicht abschrecken. Bocholt-Online-Autorin Gabi Frentzen hat den Bocholter und seinen heißgeliebten VW Käfer 1303 besucht. Eines ist klar: Den Autoklassiker Baujahr 1977 wird er nie mehr hergeben.

Oldtimer in Sachen Umweltschutz noch vertretbar?

In Zeiten, in denen Klimawandel und Umweltschutz in aller Munde sind, stellt sich der ein oder andere vielleicht die Frage, ob eine Oldtimerausfahrt noch zu rechtfertigen ist. Doch es gibt viele Argumente, die für den Besitz eines Oldies sprechen. Autos aus vergangenen Jahrzehnten sind Kulturgut. Und sie müssen bewegt werden. Und das ist auch der Grund, warum so viele Menschen Oldtimertreffen besuchen. Hier zeigt sich, wie man vor 30, 50, ja, vielleicht sogar 100 Jahren automobil unterwegs war. Doch die alten Schnauferl können noch mehr. Sie schaffen Arbeitsplätze, schließlich sind sie reparaturanfällig. Und sie sind Investition, denn je älter sie werden, je höher die Wertschätzung. Und dann ist da noch diese Leidenschaft.

„Mein Herz schlägt für meinen Herbie“

Uli Buyting liebt seinen VW Käfer. Der Bocholter putzt den 1977er, so oft er die Zeit hat. Und er hat ihn, wie er lacht, doppelt lieb. Warum? Weil er ihn vor Jahren von einem Freund erworben und dann in einem Anflug von Dummheit verkauft hat. So viele Jahre grämte er sich. Doch das Glück sollte ihm hold sein. „Ich wollte wieder so einen haben und schaute in die Kleinanzeigen“, lacht der Tankstellenbetreiber. „Und direkt oben stand doch tatsächlich mein alter Käfer. Ich dachte, ich werde verrückt! Na, da bin ich aber schnell geworden.“

Intelligente Investition und wahre Liebe

Wenn er seinen blauen VW Käfer aus der Garage holt, dann strahlen seine Augen mit dem Lack und Chrom um die Wette. Der 1303 Baujahr 1977 ist in beneidenswertem Zustand. Und langsam ist er auch nicht. Sein Herzstück nämlich ist ein Oettinger-Motor mit 69 PS. „Da kann man schon ein bisschen Gas geben“, grinst der Familienvater. „Der macht richtig gute Laune.“ Bei Benzinpreisen um die zwei Euro den Liter allerdings könnte man die Lust auf Ausfahrten wohl verlieren. „Nein“, so der Käferbesitzer. „Mit solch einem Fahrzeug fährt man ja keine Strecken. Wenn ich drinsitze, mir der Wind um den Kopf weht, dann ist das meine kleine Auszeit. Und dann ist das eben so.“

Ein viel geliebter Dauerrenner

1935 ging der VW Käfer etwas langsamer voran. Der erste Prototyp mit luftgekühltem Boxermotor konnte gerade mal mit 700 ccm (22,5 PS) aufwarten.  Aber warum unbedingt ein Käfer? Uli Buyting schmunzelnd: „Der VW Käfer ist eine Autolegende. Er war Dienstfahrzeug für Armee und Verwaltung. Zig Privatleute haben ihn gefahren und geliebt. Und der Käfer ist völlig anspruchslos, einfach zu reparieren und anspruchslos. Wenn das Nähmaschinchen hinten schnackelt und der Blick die schlichtweg unverzichtbare Blumenvase am Cockpit streift, dann ist die Welt für mich voll und ganz in Ordnung.“

Als Cabriolet ein besonderer mobiler Leckerbissen

Das letzte von 330.281 gebauten Käfer Cabrios lief am 10. Januar 1980 bei Karmann (Osnabrück) vom Band. Es war lange Zeit das erfolgreichste Cabriolet. 1979 erst wurde es vom ersten Golf Cabrio abgelöst.

Probefahrt und Blumenstrauße

Bocholt-Online-Autorin Gabi Frentzen hat den Bocholter in diesem Sommer besucht. Ob sie seinen geliebten Oldtimer fahren durfte? Und ob sie am Ende auch einen Blumenstrauß überreicht bekam? Fragen, auf die unser Video die Antwort gibt.

Gabi Frentzen
Gabi Frentzen
Gabi Frentzen alias Bocholter Reporterin