Bocholt. Was den Bocholtern Heimat bedeutet, warum Bocholter Platt ein Stück Kultur ist und was die Bocholter mit dem Spruch Nörgens bäter as in Bokelt verbinden, darüber sprach Bürgermeister Thomas Kerkhoff mit Winni Biermann. Ein Heimatplausch live.
In seinem letzten Live-Beitrag empfing Kerkhoff Bocholts singenden Trucker Winni Biermann. Im Mittelpunkt stand die Frage, was für ihn das Lebensgefühl unserer Stadt ausmacht. „Es ist unsere schöne Innenstadt, es sind die Bocholter an sich, die immer freundlich sind, gerne feiern und von denen auch immer noch welche Bokelts Platt beherrschen“, so Biermann, der den Spruch ‚Nörgens bäter as in Bokelt‘ unlängst sogar in ein Lied ‚gepackt hat‘. „Das ist für mich Heimatgefühl“, sagt Bocholts singender Trucker, „un hier in Bokelt praot wej Platt.“
Ein Stück Kultur
Kerkhoff machte deutlich, dass er ja gebürtig gar nicht von so weit von Bocholt komme. „Und doch ist unser Plattdeutsch dort wieder anders.“ Biermann konnte da nur zustimmen: „Man fährt nach Holtwick oder Spork oder auch nach Rhede, überall wird Plattdeutsch ein bisschen anders gesprochen, aber genau das macht es doch auch aus. Das ist unsere Kultur. Wenn ich mit dem LKW nach Rheine fahre, dann wird dort nicht gekeuert, es wird gekürt. Man lernt immer dazu.“
Hat Plattdeutsch Zukunft?
„Wir haben am elterlichen Tisch auch viel Platt gesprochen“, so Kerkhoff. „Aber da ist diese Grenze, man traut sich oft nicht, draußen platt zu sprechen. Und ich habe die Sorge, dass Bocholter Platt nicht mehr weitergegeben wird. Ich weiß nicht, ob Landstrich-Sprache Zukunft hat.“
Wichtiges Stück Lebensgefühl
Winni Biermann zieht sein Fazit aus dem Live-Plausch mit Kerkhoff: Das war ein tolles Gespräch über ein wichtiges Stück Lebensgefühl.“ Er wolle sich gerne beteiligen, wenn es darum gehe, ein Markenzeichen für Bocholt zu erarbeiten. Hierbei seien für ihn der Aasee und das historische Rathaus ganz wichtige Faktoren.
Drei Schlagworte für Bocholt
Man darf gespannt sein, ob sich für Bocholt eine Dreier-Kombi finden lässt, wie man einer sie mit der Stadt Köln als Beispiel verbindet. „Mit Köln verbinde ich Dom-Karneval-Rhein“, so Kerkhoff. Jetzt gilt es also, die passenden Schlagworte für Bocholt zu finden. Aasee, historisches Rathaus, Fahrrad – das sind schon mal drei. Aber da geht doch noch mehr?
Wer das Gespräch nicht verfolgt hat, aber gerne noch reinschauen möchte, der kann dies hier tun: https://www.youtube.com/live/n4uBBA2zbo0?feature=share
