In den ersten Monaten des Jahres 2023 hat sich die Zahl der gesprengten Geldautomaten im Kreis Borken alarmierend erhöht.
Bundesweit wurden 2022 beeindruckende 492 Geldautomaten gesprengt, was fast zehn pro Woche entspricht. In NRW stieg die Zahl der Sprengattacken auf 182, ein Anstieg von 20 Prozent gegenüber 2021. Diese Angriffe sind nicht nur zerstörerisch, sondern gefährden auch Menschen in der Nähe.
Sparkassen, die aufgrund ihres dichten Netzes an Geldautomaten häufig betroffen sind, haben in den letzten Jahren ihre Sicherheitsmaßnahmen verstärkt. Doch mit der steigenden Sicherheit kam auch eine Zunahme der Gewalt vonseiten der Täter, die nun stärkere Sprengsätze verwenden.
Die Stadtsparkasse Bocholt, die 26 Geldautomaten an 16 Standorten betreibt, legt großen Wert auf die Sicherheit ihrer Automaten. Jeder Standort wird regelmäßig geprüft, insbesondere in Bezug auf die Sicherheit. Besonderes Augenmerk wird auf Standorte mit angrenzenden Wohngebieten gelegt. Zudem arbeitet die Sparkasse eng mit den Präventionsabteilungen der Polizei zusammen.
Als Reaktion auf die steigende Bedrohung hat die Stadtsparkasse Bocholt ihre Geldautomaten mit einer innovativen Tintentechnik ausgestattet. Bei einer gewaltsamen Sprengung wird das Bargeld im Automaten durch diese Technik unbrauchbar gemacht und als Raubgut markiert.
Trotz der Forderung nach Klebesystemen sind diese in Deutschland nicht zugelassen. Es gibt derzeit keine marktfähige Lösung, und Banken dürfen diese Systeme nicht verwenden.
Abschließend strebt die Stadtsparkasse Bocholt einen ausgewogenen Kompromiss zwischen Bargeldversorgung, Zugänglichkeit der Geldautomaten und Sicherheit an. Das Ziel ist es, den einfachen Zugang zum Bargeld für die Kunden zu erhalten und gleichzeitig die Sicherheit zu gewährleisten.